Dazu gehört der Weihnachtsbraten ebenso wie der sommerliche Grillabend und die «Stadionwurst als kulinarische Praxis‘» beim Fussballspiel (Bowry 2019). Schweinezucht- und Absatzförderung, d. h. für Fleischwerbung. Gesellschaft und Tiere Soziologische Analysen zu einem ambivalenten Verhältnis. Allein in der Schweiz werden jährlich 60 Millionen Tiere für den Fleischkonsum getötet – eine unvorstellbar grosse Zahl. In diesen Zahlen nicht eingeschlossen sind private Einkäufe im Ausland, Fleischlager und Vorratshaltung in den Privathaushalten und in der Gastronomie sowie Schmuggelware. Der Gesamtverbrauch einschließlich der Herstellung von Tierfutter, industrieller Verwertung und Verlusten lag 2013 bei rund 88 Kilogramm pro Kopf. In: Rückert-John / Kröger, Melanie (Hrsg.) S. 81-102. Laut Proviande essen Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr ca. Schwarzenbrugstrasse 165 3003 Bern Auf Karte anzeigen Kontaktinformationen drucken Einkaufskorb Marktzahlen. Wieviele Tiere isst eigentlich ein Schweizer durchschnittlich in seinem Leben? Ausland. Ein Überblick von der Antike bis zur Gegenwart. Der wichtigste Aspekt bei diesem Thema: Fleischkonsum ist nicht gleich Fleischkonsum! Fleischkonsum früher und heute 1. Tiere denken. Lippert /Ullrich 2019, S. 271). (2019). Denn trotz vergleichsweise schlechter Umweltbilanz bleibt der Fleischkonsum in der Schweiz stabil. Fleisch ist weit mehr als ein umwelt- und tierschädigendes Nahrungsmittel, es ist tief im gesellschaftlichen und familiären Leben verankert. Um den hohen Fleischbedarf zu decken, entwickelte sich ein reger Viehhandel in Europa. „Wenn wir essen“ - kann man mit Arnold Hartmann sagen - „dann sitzen unsere Ahnen mit am Tisch“ (Hartmann 2006, S. 148). Rückert- John/Jana und Kröger, Melanie, Hrsg. Damit ist eine Haltung gemeint, bei der die Interessen von Mitgliedern einer anderen Spezies jenen der eigenen Spezies untergeordnet werden. Klopp, Nora / Franz-Theo Gottwald (2019). Konkret heisst dies, dass Tiere als dem Menschen untergeordnet betrachtet und diskriminiert werden (Ryder 2010). Fleischkonsum auffallen. Adams, Carol (1990). Bowry, Jaya (2019). Doch die Forderung ist so drastisch wie unrealistisch. „Das grosse Sterben für das grosse Fressen“ - eine mediale Neuaushandlung der Bedeutung des Fleischs. Bevor wir auf die sprachlichen Gründe eingehen, schauen wir uns einige historische Aspekte und einige Zahlen und Fakten zum Thema an. Der gesamte Fleischkonsum sank weniger als der Pro-Kopf-Konsum; dieser Umstand ist im Bevölkerungswachstum begründet. Schlachtgewicht von ca. [8] https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lebensmittel/fleisch/pwiemachtfleischkrank100.html https://www.iarc.fr/wp-content/uploads/2018/07/pr240_E.pdf (abgerufen am 1.08.2020) Insbesondere die Verarbeitung und Zubereitung von Fleisch kann ein krebserregendes Potenzial entfalten. Boden). Jahrhunderts und doppelt so hoch wie vor hundert Jahren (Kriener 2013, S. 20). 2020). Ein anderer Vergleich: Mit einem kompletten Rauchstopp liessen sich auf der Insel jährlich über 64 000 Krebsfälle verhindern, mit einem Fleischverzicht knapp 9000 (Niederer 2015). Mit seinem Landanspruch, aber auch durch Ausstoss von Methan und Lachgas, trägt der Fleischkonsum in der westlichen Ernährungsweise wesentlich zur Schädigung des Weltklimas bei. Speziesistisch ist unter anderem die Annahme, dass Tiere kein Recht auf Leben, keine oder eine geringere Leidensfähigkeit als Menschen haben und dass man sie folglich einsperren, mästen, töten oder für Tierversuche nutzen kann. Jh. Fleischessen hat in den meisten Kulturen Tradition. Fleisch: Vom Wohlstandssymbol zur Gefahr für die Zukunft. SEB [3] werden in der Schweiz pro Person durchschnittlich 53 kg Fleischtotal und Fleisch-produkte pro Jahr oder 144 g pro Tag verbraucht. Stengel, Oliver (2011). Baden-Baden: Nomos. DOI 10.1007/978-3-658-01465-0_5, S. 63-79. Zudem ist sie hinsichtlich ihrer Energienutzung ineffizient. Der Gesamtkonsum an Schweinefleisch ging gegenüber dem Vorjahr leider um 2.5 % zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg zieht die Industrialisierung auch in die Ställe ein. In Deutschland und Österreich sind die Zahlen leicht höher (Rabenstein 2019, S. 421, Hörning 2019, S. 16), belaufen sich auf etwas mehr als 1kg Fleisch pro Woche und Person. Aus dieser Sicht wird u. a. Speziesismus angeklagt. Eine reiche Erlebniswelt wird aufgebaut, mit der sich auch Rezepte und praktische Tipps zu Garzeiten und Ideen für die Tischdekoration verbinden. Für weisses Fleisch (Geflügel, Fisch) gilt dieser Makel nicht. Ausgeschlossen sind Blut und Knochen, ebenfalls Fisch und Einkaufstourismus. Im Jahr 2016 wurden in der Schweiz pro Person 51 Kilogramm Fleisch konsumiert, am meisten Schweinefleisch. S. 373). Die Schweizer Fleischbranche versorgte 2018 den Schweizer Markt mit 445‘105 Tonnen Fleisch. Nach etwa einem halben Jahr haben die Mastschweine ihr sog. [6] www.swissveg.ch/thg (abgerufen am 20.05. Damit belegt Deutschland im weltweiten Vergleich den 21. 2, S.1-2. Ernährung – Körper – Geschlecht. [3] https://www.swissveg.ch/veg-umfrage (abgerufen am 20.12.2020) Im September 2019 wurde in der Schweiz eine Volksinitiative gegen die Massentierhaltung eingereicht. Die Überversorgung und der Überkonsum von Fleisch haben vielfältige Gründe. Der Philosoph Richard David Precht stellt dazu fest: „Noch nie war die gesellschaftliche Kluft so gross zwischen dem, was Menschen im Umgang mit Tieren für richtig halten, und dem, was sie tatsächlich praktizieren“ (Precht 2016, S. 302). Jahrhunderts und doppelt so hoch wie vor hundert Jahren (Kriener 2013, S. 20). Von der Rübe zum Zucker. [1] www.wikiwand.com/de/Fleischkonsum_in_Deutschland, (abgerufen am 20.05.2020) Diese relative Abwertung des Fleisches wird unterstützt durch den Import von Fleischwaren aus der ganzen Welt. Pro Kopf haben Schweizer letztes Jahr 52 Kilo Fleisch vertilgt. Der Esser, sein Kosmos und seine Ahnen. Hartmann, A. Fleisch ist heute in aller Leute Mund - wörtlich und im übertragenen Sinn. Die kulturelle Hochwertung von Fleisch erwächst traditionell aus seiner Knappheit, mithin auch aus der schwierigen Haltbarkeit von Fleisch (z. Sie verschärft auch den Welthunger, die Wasserknappheit und den Verlust der Artenvielfalt. Der Fleischkonsum in der Schweiz ist seit Jahren rückläufig. Zaghaft tut sich daneben neu aber auch die Option auf, vegan und vegetarisch zu grillen. Die Autoren schlagen deshalb vor, dass man auf die Hälfte des derzeitigen Konsums tierischer Produkte verzichtet und dabei die besonders umweltschädlichen Produktionsverfahren für Fleisch, Fisch und Milchprodukte einstellt. Werbung preist Fleisch zu Ramsch- und Schnäppchenpreisen an. Der Fleischkonsum in der Schweiz ist auf ein Rekordtief gesunken – das sind die Gründe. Nutztiere mit? Der Fleischkonsum in Deutschland wird vom Bundesmarktverband für Vieh und Fleisch auf rund 60 Kilogramm verzehrtes Fleisch pro Kopf und Jahr geschätzt. Der hohe Fleischkonsum pro Kopf hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. München: ökom. 1: Angenäherter Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten in g pro Person und Tag (A. Schmid, Agroscope, 3003 Bern, unveröffentlichte Daten). Kulturelle Konventionen zeigen, dass Fleischkonsum viel kulturelle Symbolik mit sich führt. Wer konnte sich Schweinebraten & Co. früher leisten? In: Rückert-John et. Der Fleischkonsum steigt, unterbrochen nur durch die beiden Weltkriege. Verschiedene Auswertungen sind auf dieser Seite zusammengestellt. In: Fleischatlas 2013. Die Autoren schlagen vor, Fleisch nur noch von Milchkühen und ihren Kälbern zu gewinnen, also die Spezialisierung in Milchkühe und Schlachtrinder aufzuheben. Jahrhunderts wird Fleischkonsum allmählich demokratisiert, doch Fleisch steht bis heute in der Ernährungshierarchie weit oben. Dazu kommen durchschnittlich 330 Kilo Milch, hauptsächlich in Form von Käse, Milch, Butter und Joghurt. Keine Scheuklappen beim Essen. Eine Diskursanalyse zum Mensch-Tier- Verhältnis. Ein Vergleich: Laut einem Statement der WHO sind in England 86 Prozent der Lungenkrebse (und 19 Prozent aller Krebse) auf das Rauchen und 21 Prozent der Dickdarmkrebse (und 3 Prozent aller Krebse) auf den Fleischkonsum zurückzuführen. Für eine Kalorie Muskelfleisch muss ein Rind etwa zehn pflanzliche Kalorien fressen, ein Schwein fünf, ein Huhn drei (Schneider 2017, S. 68). In ländlichen Haushalten Europas war Fleisch bis zur Mitte des 20. Eine Annäherung. Angesichts der ökologischen Auswirkungen des Fleischkonsums in den modernen Industriestaaten ist der Verzehr von Fleisch daher eine verschwenderische Form der Ernährung. Zu viel Fleischkonsum ist ungesund. In: Rückert-John, Jana/Melanie Kröger (Hrsg.) Wir gehen von der Annahme aus, dass ein reflektierter Umgang mit der Sprache kulturell verfestigte Normen im Umgang mit Fleisch offenlegen und einen massvollen Konsum mit Fleisch anregen kann. (Hrsg.) Industrieschwein ca. Was bedeutet dieser Hunger nach Fleisch ganz konkret? „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ - dieser Slogan der deutschen Agrarwirtschaft widerspiegelt für viele einen unhinterfragten Grundkonsens. Wenn im Allgemeinen vom Fleischkonsum gesprochen wird, meint dies den Verzehr vom offensichtlichen Arten wie Rind- & Kalbsfleisch, Schwein und Geflügel aber auch Schaf- & Ziegenfleisch, Innereien, Pferdefleisch und Wild (Hirsch, Reh, Hase, Fasan… Zahlreiche Organisationen wie z. Auch wenn sich der Anteil von gesät­tig­ten Fett­säu­ren (die „schlech­ten“ Fet­te) im Fleisch in den ver­gan­gen 20 Jah­ren bereits redu­ziert hat, so ist er doch noch sehr hoch. Auch Böden, Biodiversität und Wasserressourcen leiden unter der intensiven Tierhaltung (Fleischatlas 2016, FAO 2013). So wurden große Viehherden aus Ungarn, dem Schwarzmeergebiet, der Schweiz und aus Dänemark zu den europäischen Viehmärkten getrieben. Wiesbaden. Unter den heute üblichen Mastbedingungen schafft ein sog. In: Rückert-John / Melanie Kröger (Hrsg.) Menschen, die regelmässig rotes Fleisch essen, erkranken häufiger an Diabetes, Kreislaufstörungen und Darmkrebs. Proviande erarbeitet die Statistiken zur Produktion und zum Verbrauch von Fleisch in der Schweiz, stellt die Zahlen zu den Importen und Exporte zusammen und veröffentlicht regelmässig Daten zur Entwicklung der Produzentenpreise. Jahrhundert Sonntagsspeise und Mittelpunkt weniger Feste des Jahres wie etwa, Weihnachten, Ostern und Hochzeiten. Fleischkonsum im Laufe der Geschichte . 987-992. Der Pro-Kopf-Fleischkonsum in der Schweiz und in Deutschland ist heute (2020) viermal so hoch wie Mitte des 19. Von ursprünglich 25,33 kg im Jahr 2010 ist der Konsum auf 21,17 kg im 2019 … 2. Warum ist Fleisch klimaschädlich? Wir nehmen im Folgenden insofern eine fleischkritische Position ein, als wir uns von bestimmten kulturell geprägten Haltungen gegenüber dem Verzehr von Fleisch distanzieren. Seit den 1950er Jahren hat sich der Fleischkonsum in Deutschland kontinuierlich gestei-gert. Solche aus der Landschaft abgelöste Tierhaltung gleicht stark jener, die bei Tomaten schon lange als ‚hors-sol‘-Produktion üblich ist (hors = frz. Und die Wildsau nimmt die Pille. Die unterschiedlichen Arten der Landnutzung unterscheiden sich gar um den Faktor 50 voneinander. Die Welternährungsorganisation FAO weist für die Schweiz einen Pro-Kopf-Konsum von 72 Kilo pro Jahr aus, wobei hier das Schlachtgewicht mit Knochen gemeint ist. Schweineproduzentenverband, Suisseporcs Schweizerischer Schweinezucht-und Schweineproduzentenverband CH-6204 Sempach So sind beispielsweise die Auswirkungen auf die Umwelt abhängig vom jeweiligen Fleisch. Deutsche Konsumenten zwischen Massenware, Bio und Entsagung. In den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern macht sich ein grosser Hunger nach rotem Fleisch (Muskelfleisch von Rind, Schwein, Schaf) und prestigeträchtigen westlichen Ernährungsstilen breit (Trummer 2015, S. 70). In: Hirschfelder et al. Ausschnitt aus "Deutschland - Wie wir leben", Folge 3 Das Tierbild der Agrarökonomie. Landschaftsentwicklung), Ernährungs­sprach­kompass: Kleines Lexikon, https://www.bioaktuell.ch/markt/biomarkt/markt-biofleisch-allgemein.html, www.umweltbundesamt.de/stes/default/files/medien/479/publikationen/170405_ubba_fb_landwirsch aftumwelt_bf.pdf, https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lebensmittel/fleisch/pwiemachtfleischkrank100.html, https://www.iarc.fr/wp-content/uploads/2018/07/pr240_E.pdf, https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/keine-scheuklappen-beim-essen-ld.2770, www.wikiwand.com/de/Fleischkonsum_in_Deutschland, https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Bundes-Subventionen-fur-Proviande-im-Gegenwind, Schweineproduktion: Ein Besuch im sprachlichen Gruselkabinett. In einem Interview mit der NZZ empfehlen die Autoren, die unterschiedlichen Produktionsbedingungen genau zu deklarieren sowie Labels, Steuererleichterungen und Lenkungsabgaben einzuführen, um so das Produktions- und Konsumverhalten zu lenken (Lahrtz 2018). Die Schweiz liegt deutlich über dem globalen Durchschnitt. Weil die Berechnungsmethode beim Poulet geändert wurde, mussten die Zahlen aus dem Vorjahr nach oben korrigiert werden. Unterrichtsverlauf Einführung – Als Einstieg sehen sich die SuS die Videosequenz aus der SRF-Tagesschau vom 06.04.2011 «Schweiz: Fleischkonsum auf Rekordhoch» (siehe Quellen) an. Seit dem Mittelalter gilt Fleisch auch als Statussymbol der herrschenden Klasse (Trummer 2015, S. 67). So gibt es kaum diskurslinguistische Studien zum Thema Fleischherstellung und Fleischverzehr im deutschsprachigen Raum (vgl. Paris war Anfang des 18. Andererseits setzen tiefe Preise auch die industrielle Tierhaltung und einen globalen Markt voraus. ... 2017 betrug der Pro-Kopf-Konsum von Fleischin der Schweiz 50 Kilo. http://, Entwicklung (z.B. Im Jahr 2019 wurden in der Schweiz pro Kopf der Bevölkerung rund 8,51 Kilogramm Fisch und Schalentiere verzehrt. Fleischkonsum begünstigt bestimmte Erkrankungen. Der Beginn der Massentierhaltung. [5] Umweltbundesamt (2017): Umweltschutz in der Landwirtschaft. Die Soziologin Monika Setzwein erkennt im Fleisch ein Mittel, um Herrschaftsansprüche zu markieren, sei dies die Herrschaft des Menschen über die Natur, die Herrschaft der Reichen über die Armen oder die des männlichen Geschlechts über das weibliche (Setzwein 2004, S. 130f). Immer mehr richtete sich die Fleischeslust auf die „edlen“ Teile. Grund dafür ist der boomende Vegi-Trend und das neue Gesundheitsbewusstsein. Science: 360, Issue 6392, pp. Solche Notwendigkeiten, Tiere zum Zweck der Ernährung zu töten, sind heute auf dem Erdball insgesamt ziemlich rar, sie sind u.a. Bezogen auf die mittlere in der Schweiz anwesende Bevölkerung ergab dies einen Pro-Kopf-Konsum von 52 kg. [9] https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/keine-scheuklappen-beim-essen-ld.2770. Fleischkonsum auf die Umwelt hat und wie sie ein nachhaltigeres Konsumverhalten fördern können. Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht im kulinarischen Kontext. S. 421-445. Schweiz. Wir versorgen Sie rund um die Uhr mit dem tagesaktuellen Geschehen. „Speciesims Again: The original leaflet“. http://www.criticalsocietyjournal.org.uk/Archives_files/I.%20Speciesism%20Again.pdf (eingesehen am 29.04.2020), Sauerberg, Achim und Wierzbitza, Stefan (2013). In einer Medienmitteilung zum Fleischkonsum und der inländischen Produktion präsentiert Proviande aktuelle Zahlen zum Fleischmarkt: 95 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer essen Fleisch und Fleischprodukte; 65 Prozent der Fleischesserinnen und Fleischesser bevorzugen Produkte aus Schweizer Produktion; 2019 wurden 356'666 Tonnen Fleisch in der Schweiz produziert Ihre Analyse zeigt, dass ein und dasselbe Lebensmittel auf der Welt unter teils sehr unterschiedlichen Bedingungen hergestellt wird. 51kg  Fleisch, mit leicht sinkender Tendenz. Tier- und konsumethische Aspekte des Umgangs mit Schweinen. www.umwelt-schweiz.ch, abgerufen am 20.05.2020). Fleisch’produktion’ hat sich also von den europäischen Böden abgelöst. Seit 49 Jahren haben die Schweizer nicht mehr so wenig Fleisch gegessen. Eine weltweite Bewegung von Tierrechtlern und Aktivistinnen verlangt heute, dass der Speziesismus überwunden werde und die vorhandenen Gerechtigkeitsprinzipien auch auf Tiere ausgeweitet werden (Adams 1990, S. 23). Fragebogen zum Fleischkonsum Tutorium Testtheorie und Testkonstruktion Lieber Umfrage-Teilnehmer, danke, dass Sie sich bereit erklärt haben, an dieser Umfrage des Instituts für Psychologie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg teilzunehmen. Einführung in das Thema Fleisch ist eines der beliebtesten Nahrungsmittel und hat dementsprechend eine große Bedeutung, dies zeigen auch die zahlreichen Fleischanalogien für Vegetarier (Tofu etc.). Bei COOP werden heute 95 % der konventionellen Schweizer Tomaten auf diese Weise erzeugt (vgl. Nau.ch - Nachrichten aus der Schweiz und der Welt. Der Fleischkonsum in der Schweiz ist jedoch seit Jahren rückläufig: Im Vergleich zu 2010 ist der Konsum von Fleisch pro Kopf 2018 um sieben Prozent zurückgegangen. 2020), Lahrtz, Stephanie (2018). Das ahd. Angesichts der historisch gewachsenen Verankerung der Tierhaltung und des Fleischessens in unserer Kultur halten wir gesamtgesellschaftlich die von Poore /Nemecek (2018) formulierten Ziele gegenwärtig für erstrebenswert: Abkehr von der Massentierhaltung und -produktion, Rindfleisch nur von Milchkühen, Halbierung des weltweiten Fleischkonsums. Auf seiner Website grill.coop.ch wirbt COOP für den Fleischverzehr, indem er ihn  mit den Themen Genuss, Wissen und Spass koppelt. Die konservativ rechnende und Fleischverzehr fördernde «Food and Agriculture Organization» (FAO) veröffentlichte 2006 einen Bericht, wonach die Herstellung tierischer Nahrungsmittel mit 18 % weltweit mehr Treibhausgase als das gesamte Transportwesen erzeugt. Die kulturellen Schranken des Gewissens – Fleischkonsum zwischen Tradition, Lebensstil und Ernährungswissen. Jahrhunderts und doppelt so hoch wie vor hundert Jahren (Kriener 2013, S. 20). Für viele Menschen ist der einstige Sonntagsbraten heute alltäglich und selbstverständlich geworden. Mit zunehmendem Wohlstand steigt auch der Konsum von Fleisch in China. [2] Marti, Kurt 2020 in:  https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Bundes-Subventionen-fur-Proviande-im-Gegenwind (abgerufen 20.05.2020). Tiertransporte 2017, Pferdefleischskandal in Europa 2013, Handelsstreit um Hormonfleisch 2012 und 2013, Gammmelfleischskandale 2005 und 2006, Corona-Fälle im Schlachtbetrieb von Tönnies 2020, Umweltbundesamt (2017): Umweltschutz in der Landwirtschaft. Die fraglose Legitimation, Fleisch zu verzehren, stammt aus einer Zeit und aus Lebenszusammenhängen, in denen das Töten von Tieren lebensnotwendig ist bzw. Schweiz Tel +41 58 462 25 11 Fax +41 58 462 26 34 E-Mail Kontaktinformationen drucken Karte Bundesamt für Landwirtschaft BLW. Animal Liberation. Die sog. A Feminist-Vegetarier Critical Theory. [1] https://www.swissveg.ch/node/1487 (abgerufen am 20.05.2020) Diese Zahlen schliessen ein, was auf dem Tisch landet. So entstehen bei der schädlichsten Rindfleischerzeugung pro hundert Gramm essbarem Protein 105 Kilogramm CO2-Äquivalente und damit 12 Mal mehr als bei der für die Umwelt bestmöglichen Produktionsart. London: Pimlico. Aber nicht nur die Menge, auch das konsumierte Fleisch selbst hat sich im Zuge dieser Entwicklung verändert. Schweinefleisch ist, mit einem Anteil am gesamten Fleischkonsum von knapp 42 Prozent (2019), nach wie vor das beliebteste Fleisch. Wir stellen uns auf den Standpunkt, dass Menschen - anders als Löwen, die Antilopen reissen - ein gewisses Mass an ethischer Freiheit besitzen. al. Ryder, Richard D. (2010/1977). ausserhalb, sol = frz. Und die Zahl wächst von Jahr zu Jahr. Dass im heutigen Umgang mit Fleisch die Sprache - genauer bestimmte Diskurse - eine gewichtige Rolle spielen, wird oft übersehen. fihu, fiho, feho des 8. Von den konsumierten Fischprodukten in der Schweiz werden 98 Prozent aus dem Ausland importiert. Auf diese Weise werden Tiere sowohl für den heimischen als auch den internationalen Markt in ‚Fleisch’ verwandelt und vermarktet (Münchhausen, Fink-Kessler 2019, S. 76). Der gesamte Fleischkonsum der Bevölkerung in der Schweiz im Jahr 2019 sank um 0,8 % und belief sich auf 441 281 Tonnen verkaufsfertigem Fleisch. Dieses nicht standortangepasste Futter (z. Die Nutztierhaltung durchläuft seit einigen Jahrzehnten grundlegende Veränderungen. Historische Quellen berichten von Herden mit bis zu 20 000 Tieren. Dass auf der Autobahn auch eine Gefahr für die Rehe besteht, wird ausgeblendet.) Proviande, die Werbeplattform der Schweizer Fleischwirtschaft, profitiert von 6,1 Millionen Franken Bundessubventionen für die sog. Vor diesem Hintergrund lautet unsere Grundfrage verkürzt: Warum essen wir so viel Fleisch, obwohl es ökologisch so schädlich und ethisch so fragwürdig ist? In der Schweiz teilen sich die beiden Grosschlachtereien Micarna und Bell heute rund 50 Prozent des Marktes (https://www.swissveg.ch/schlachtzahlenCH. Wie stark eine vergegenständlichende Sicht auf Tiere in unserem Alltag verankert ist, zeigt sich zum Beispiel in Radiodurchsagen wie der folgenden vom 1. S. 41- 66. Sprachregionale Unterschiede In der französischsprachigen Schweiz wird mit 119 g pro Tag am meis-ten Fleisch pro Person gegessen, gefolgt von der italienischsprachigen Schweiz mit 116 g und der Deutschschweiz mit 107 g. Regionale Unterschiede lassen sich zudem bei der Art des verzehrten Fleisches beobachten. Schweizer Schweinefleisch welches viel wertvolles Eiweiss, Eisen, Zink, Selen sowie Vitamine der B-Reihe besitzt und ein optimales Fleisch-Fett-Verhältnis aufweist, hatte 2018 einen pro Kopf Konsum von 21.64 kg. (→ Schweineproduktion: Ein Besuch im sprachlichen Gruselkabinett), Wie prägen bildliche Darstellungen die menschliche Wahrnehmung und Wertung sog. Grosser Fleischverzehr bedeutet auch grosse Fleisch’produktion’. S. 20-21. https://www.boell.de/de/fleischatlas (abgerufen 20.05. Offenbar stehen einander in den heutigen Konsumgesellschaften zwei Positionen innerhalb des Diskurses über Tiere (und über die Natur) gegenüber: einerseits die ökologische und ethische, die dem Fleischessen kritisch begegnet, und andererseits jene, die das Fleischessen als das Normale bewertet. bei den Inuit noch gegeben (vgl. München: Goldmann. Mit einer Fläche von 18 600 Hektaren beanspruchte der Zuckerrübenanbau 2018 rund 1,8% der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Seit der Mitte des 19. In: Critical Society Journal 1, Nr. S. 15-40. Für den Zeitraum zwischen 2000 und 2050 rechnet man damit, dass sich die Mengen verdoppeln werden (Precht 2016. „Beim Fussball geht es um die Wurst“. Nachhaltigkeit und Empfehlungen zum Fleischkonsum / Ernährung und Nachhaltigkeit, 21. (→ Das Auge isst mit.